Das Wappen der Sterkrader Ritter


Als im Jahre 1913 das Dorf Sterkrade zur Stadt erhoben wurde und die Stadtrechte erhielt, brauchte die neue Stadt ein Wappen, das sie als siegelführende Körperschaft benötigte. Am Ort gab es allerdings kein historisch Überliefertes eines wappenführenden Geschlechtes, auf das sie hätte zurückgreifen können.
Da erinnerte man sich an die Wappentafeln im Kloster, das jahrehundertelang das kulturelle Leben in der Gemeinde bestimmt hatte. Sie stammten von zwei Äbtissinnen:

Der 19.,Anna Catherina von Nunnum, genannt Dücker, 1674 - 1716 u.
der 25.,Maria, Sophia, Antoinette, Wilhelmina von Wrede, 1752 - 1788

In der Stadtverordnetenversammlung am 4. Juni 1913 entschied sich der Rat für das Wappen der Anna Catherina von Nunnum, der Äbtissin mit der längsten Residenzzeit in Sterkrade, 42 Jahre! Es handelt sich hier um das Allianzwappen (Hochzeitswappen) der Eltern der Äbtissin.

Der geteilte Wappenschild zeigt auf der rechten Seite (vom Wappen aus gesehen!) drei blaue Balken im silbernen Feld, das Familienwappen der Dücker. Auf der linken Seite zeigt er einen blauen Balken im silbernen Feld, auf dem ein Rabe sitzt, das Familienwappen der Honnepel, aus dem die Mutter der Äbtissin stammte. Der Rabe (1) wurde in der Heraldik als Wappenvogel gewählt, weil er als Sinnbild der Weisheit galt.
Beim Sterkrader Stadtwappen wurde die bei Ritterwappen vorhandene Helmzier weggelassen und stattdessen, wie bei Städten üblich, eine Mauerkrone aufgesetzt.

Bis zum Abriss der letzten alten Klostergebäude 1969 waren die Wappentafeln dort am Giebel angebracht. Heute finden wir sie, zum Schutz vor weiterer Verwitterung, im Vorraum der St. Clemenskirche auf der linken Seite in der Nische. Im Giebel des Marienhauses hinter der Kirche sind zwei Kopien dieser Wappen eingefügt.


(1) zum "Rabe" s. K.L. Straßennamen, Jahreshefte des H.V. Schmachtendorf, Heft 16,S, 185, Oberhausen 2007

 

Der Orden "Ritter des Frohsinns"


Am 19. Januar 1983 wurde in Sterkrade der Ritterorden gegründet. Sein Titel weist ihn als Kind des Karnevals aus. Initiator und Stifter des Ordens war Ernst Bredenkamp, ehemaliger Oberhausener Stadtprinz des Jahres 1973.
Mit ihm kamen an diesem Tag weitere sieben gesellschaftlich aktive Sterkrader zusammen, alles Mitglieder der KG "Sterkrader Raben". Sie bildeten das Ordenskapitel und wählten ihn zum Hochmeister.
Die Oberhausener Presse schrieb dazu am 28. Januar 1983: "Eigentlich war dieser Orden schon seit Jahren im Oberhausener Norden überfällig, schließlich hat der Karneval seine Grenze nicht an der Emscher. So sehen dann auch die Ordensträger ihre Aufgabe und Verpflichtung darin, der Individualität Sterkrades entsprechend dem Karneval eine Bresche zuschlagen. ". Hier schwingt unauffällig ein wenig Lokalpatriotismus mit, vielleicht ganz unbewusst, aber zielstrebig.

Der Orden war eine Auszeichnung, die in jeder Session des Groß-Oberhausener Karnevals in Sterkrade vergeben wird. Das Ordenskapitel verleiht ihn alljährlich an zwei Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das gesellschaftliche Leben in Sterkrade in den Bereichen Gesundheit, Kunst, Politik, Soziales, Sport etc. verdient gemacht haben. Sie werden mit einer Urkunde geehrt und dem Orden dekoriert.

Traditionell wurden die Erwählten in einem karnevalistisch - festlichen Rahmen aufgenommen. Nachdem die Laudatoren - es sind die vorjährigen Ordensträger - mehr oder weniger humorvoll die Lebensläufe der Kandidaten vorgetragen haben, vollführte der Herold den Ritterschlag, und der Hochmeister überreicht Urkunde und Orden.
Ein buntes Rahmenprogramm führte die festlich - fröhliche Szene weiter. Es wurde in den ersten Jahren von der KG "Sterkrader Raben" gestaltet, seit geraumer Zeit wurde es von der 1. KG Königshardt mit Tänzen ihrer hübschen Tanzgarden bereichert. Der Auftritt des Stadtprinzen mit Hofstaat und Garde und des Kinderprinzenpaares krönte diesen karnevalistisch geprägten Tag, den ein Festessen beschloß. Das war aber nur noch der einzige Bezug zum Karneval!

Um in der öffentlichkeit nicht den Eindruck zu erwecken, wir wären ein "Karnevalsverein", hat die Mitgliederversammlung am 29.05.2008 einstimmig beschlossen, einen gemeinnützigen Verein zu gründen.

Die Gründungsversammlung war am 31.07.2008. Die Eintragung ins Vereinsregister Oberhausen unter der Nr. VR 1769 erfolgte am 29.10.2008.

Zum Vorstand wurden gewählt:
1. Vorsitzender: Winfried Theissen
2. Vorsitzender: Egon Kleine-Wolters
Kassierer: Klaus Algermissen

Die Satzung des Vereins kann eingesehen und kopiert werden.

Die Gemeinnützigkeit wurde vom Finanzamt Oberhausen-Nord unter der H. Nr. 123/5726/0419-III 3.1 bescheinigt.

Um die sozialen Aktivitäten umzusetzen ist der Verein auf Spenden angewiesen.
Spendenbescheinigungen erfolgen umgehend.

 


Karl Lange, 01.09.2010